Aus den Next-Generation-Mitteln der EU (in Italien PNRR genannt) werden in Italien zur Zeit von den Justizbehörden Hunderte von jungen Juristen eingestellt, die den Richtern bei dem Abbau der Aktenberge helfen sollen, die sich in den Jahrzehnten aufgetürmt haben und für die Langsamkeit der italienischen Justiz sprichwörtlich geworden sind. Die Kandidaten – überwiegend Rechtsanwälte – sind als wissenschaftliche Mitarbeiter tätig; das erste ausgerufene Ziel ist es, die Prozessdauer in Zivilsachen von durchschnittlich 1202 Tagen (Jahr: 2019) bis zum 30.06.2026 auf 976 Tage zu reduzieren (Quelle: Italia Oggi vom 27.01.2022). Dabei ist die Geschwindigkeit italienischer Gerichte extrem unterschiedlich; die erste Instanz kann auch nur 100 Tage dauern (Ferrara), aber auch 1800 Tage (Valle della Lucania) (Quelle hierfür: Sole 24 Ore vom 28.02.2022).