Ein entsprechender Test soll nach Willen der italienischen Regierung, die den Minnesotatest als Vorbild benennt, ab 2026 bei allen Richteranwärtern durchgeführt werden. Form und Inhalt des Tests wird von dem obersten Richterausschuss (Consiglio superiore della Magistratura) in Zusammenarbeit mit Hochschullehrern aus der Psychologie bestimmt. Wer den Psychotest nicht übersteht, kann ihn viermal wiederholen; ohne bestandenen Test kann die Richterlaufbahn nicht eingeschlagen werden.
Der Präsident des nationalen Richterbundes, Giuseppe Santalucia, hat das Vorhaben schon als „Propaganda“ kritisiert. Es gebe jetzt schon eine Gesundheitsaufsicht über Richter und es sei zu befürchten, dass er dazu diene, unbequeme Persönlichkeiten auszusortieren (il modo di essere, l'espressione di una personalità che non piace). (Quelle: Repubblica vom 3-04.2024)